08. September 2024
Nach 20 Monaten Bauzeit ging das neue Kleinkindhaus beim Dorfplatz Anfang September in Betrieb - ein zeitgemäßes und modernes, lichtdurchflutetes Gebäude mit weitläufigen Außenanlagen, das von Ästhetik und Sinnlichkeit geprägt ist.
Klein Lisbeth – Hintergründe, Fakten, Informationen zum neuen Kleinkindhaus
Nachdem man seit 2013 dem geltenden Rechtsanspruch für die Betreuung von unter dreijährigen Kindern (U3) gerecht wurde, hat sich nach wenigen Jahren gezeigt, dass die Nachfrage sukzessive den vom Land vorgegebenen Pauschalwert von 34% aller Kinder übersteigt. Wir haben daher 2017 reagiert und sind zunächst zweigleisig gefahren: Kurzfristig wurde eine Kindergartengruppe in einen eigens errichteten Containerbau ausgelagert und im "Mutterhaus" eine weitere Kleinkindgruppe eingerichtet. Parallel wurde der Neubau eines separaten Kleinkindhauses angegangen.
Im Rahmen eines aufwändigen Suchlaufs wurden mehr als 20 potentiell mögliche Standorte und Varianten geprüft, abgewogen und bewertet und die Machbarkeit hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Praxistauglichkeit geprüft. Letztlich entschied sich der Gemeinderat für den Standort im Ortskern am Dorfplatz und für die Einbindung in das Konzept der Gestaltung der "Grünen Mitte Ortenberg" in Nachbarschaft zum Seniorenzentrum, zur Schlossberghalle, Sportanlage und zum Rathaus. Hierbei waren u.a. auch die langfristige Prognose und die Fragen von Erweiterungsmöglichkeiten sowie die verkehrliche Erreichbarkeit von Bedeutung. Bestandteil des Konzeptes ist auch die Schaffung einer direkten fußläufigen Verbindung vom Dorfplatz zum Grundstück des "Mutterhauses" in der Oberen Matt, die fest vorgesehen ist aber noch umzusetzen ist. Dann beträgt die Entfernung zu Fuß zwischen beiden Kindergartengrundstücken keine 200 Meter. Vorausschauend wurde aus diesem Grund bereits vor drei Jahren die Fußgängerampel verlegt.
Entstanden ist nun ein zeitgemäßes und modernes, lichtdurchflutetes Gebäude mit weitläufigen Außenanlagen, das von Ästhetik und Sinnlichkeit geprägt ist. Der freie Blick aus jedem Raum ins Grüne und in die Natur vermittelt das Gefühl von Freiheit und Luftigkeit und durch das Materialkonzept mit viel Holz und Pastellfarben - sowohl beim Gebäude als auch bei der Einrichtung - wird dieser Naturbezug ins Haus geholt. Die Raumgeometrie orientiert sich an der kleinkindlichen Wahrnehmung und bietet Struktur, Überschaubarkeit und Klarheit. Die Ausgestaltung vermittelt den Kindern das Gefühl von Geborgenheit und wirkt stimulierend.
Trotz der großen Grundfläche des Gebäudes fügt sich dieses optisch in das Gestaltungskonzept der "Grünen Mitte Ortenberg" ein und verschmilzt mit der dörflichen, von landwirtschaftlicher und kleingärtnerischer Nutzung geprägten Bebauung am historischen Ortsrand.
Die Baukosten liegen mit einem Kostenvolumen von 3,9 Mill EUR trotz teilweise enormer Kapazitätsengpässe und drastischen Steigerungen der Energiekosten während der Bauphase innerhalb des Prognosekorridors zum Beginn der Planung und auch der bundesweiten Vergleichswerte von 1 Mill EUR Neubaukosten je KiTa-Gruppe.
Schon früh hat der Gemeinderat beschlossen, die Trägerschaft und den Betrieb des Kleinkindhauses der katholischen Kirchengemeinde zu übertragen. Diese betreibt seit nun bald 100 Jahren kooperativ und in engster Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ortenberg in der Oberen Matt den Kindergarten St. Elisabeth. Die Vertreter der Kirchengemeinde und die KiTa-Leitung waren daher in allen Planungsphasen eingebunden und beteiligt.
Sowohl organisatorisch, konzeptionell und bei der Leitbild-Orientierung wird die neue Einrichtung auf das Engste mit dem „Mutterhaus“ St. Elisabeth zusammen arbeiten, vernetzt und verzahnt sein. Diese Verzahnung kommt auch in der Namensgebung für die neue Einrichtung zum Ausdruck: Dem „katholischen Kleinkindhaus Klein Lisbeth“. Schon darin spiegelt sich wider, wie sich die neue Einrichtung selbst definiert: Pfiffig, kreativ und originell, dennoch geerdet und mit starkem Bezug ins Dorf und zu den hier lebenden Menschen.