Projektdokumentation

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Die Gemeinde Ortenberg war im Herbst 2019 bereit, innerhalb der langjährigen Sanierungsplanung die zentrale Ortslage planerisch an zu gehen.

Klar war, dass die Situation zwischen Rathaus, Sport- und Festhalle, sowie das neuen Seniorenzentrum ein hohes Potential für eine lebendige Nutzung aufweisen würde. Die Frage nach der generationen- und altersgerechten Gestaltung stellte sich.

Dieser Bereich wurde in einerbreit angelegten Haushaltsbefragung vor Beginn der Sanierungsplanung im Jahr 2014 von über 82% der Bevölkerung als "das Herz" bzw. die  Ortenbergs angesehen. Bei einem Straßendorf mit verschiedenen Siedlungsschwerpunkten ist diese mehr als eindeutige Aussage keineswegs eine Selbstverständlichkeit. 

Selbstverständlich ist für die Planung eines Herzstückes der Gemeinde eine breite Beteiligung zwingend und notwendig, so dass alle Bürger die Entwicklung aktiv mitgestalten können.

Verschiedene aktive Vereine zeigten zudem ihr Interesse an der Weiterentwicklung des Areals. 

Insbesondere das Soziale Netzwerk Ortenberg e.V. (SoNO) ist in der Vorbereitung des Projektes zur Planung der „Neuen Mitte Ortenberg“ in die Verantwortung gegangen. 

Der Gemeinderat unterstützte das Vorgehen ausdrücklich.

Die Projekt-Dokumentation ist nachfolgend zusammengefasst dargestellt, die ausführliche und bebilderte Gesamtdokumentation kannhier heruntergeladen werden.


1. Räumliche Ausgangssituation zu Beginn des Projektes

Als Straßendorf mit circa 3.400 Einwohnern hat Ortenberg kein gewachsenes historisches Ortszentrum.

Die 2017 fertig gestellte Teilortsumfahrung hat für Ortenberg die Chance eröffnet, den bis dahin vom Autoverkehr hoch belasteten (> 20.000 KFZ/Tag) Ortskern zu einem attraktiven Lebensraum umzugestalten.

2. Ortskernsanierung

Im Ortskern wird bis Herbst 2021 daher eine städtebauliche Sanierungsmaßnahme aus dem Landessanierungsprogramm durchgeführt.

Die breiteren Gehwege und die reduzierte Ortsdurchfahrt zeigen bereits Wirkung.

Der Verkehr fließt langsamer, neue Nutzer der Ladenlokale konnten gewonnen werden und die Gastronomie öffnet sich zur Ortsdurchfahrt. Fußgänger und Radfahrer bewegen sich verstärkt im Ortszentrum. 2018 wurde das neu errichtete Seniorenzentrum Sternenmatt in Betrieb genommen: Tagespflege, 21 betreute Wohnungen, drei Pflegewohngemeinschaften, davon eine "vollständig selbstverantwortete WG" mit 24- Stunden-Betreuung in unmittelbarer Nachbarschaft zum Dorfplatz, zur Kirche und der neugestalteten Hauptstraße.

Der seitab der Hauptstraße gelegene Dorfplatz, umgeben von Rathaus, Feuerwehrhaus, Schlossberghalle bestehend aus Festhalle und Sporthalle, hat mit dem Seniorenzentrum einen weiteren Bezugspunkt erhalten.

Der gesamte Bereich mit Wegen in die Landschaft, Freiflächen und Gärten rückte damit neu in die Mitte. Dieser kann die „Neue Mitte Ortenberg“ werden.

3.  Zielsetzung „Quartiersimpulse für die Neue Mitte Ortenberg“

Aus dem Antrag zu Beginn des Projektes „Quartiersimpulse- Neue Mitte Ortenberg“: „Der Gemeinde Ortenberg und dem Sozialen Netzwerk Ortenberg (SoNO) ist es wichtig, die Ideen, Wünsche und Vorschläge der Einwohner und Einwohnerinnen in die Planung der neuen Dorfmitte einfließen zu lassen und die Bürgerschaft an der Entscheidung über die Neugestaltung zu beteiligen.

Das Projekt „Neue Mitte Ortenberg“ hat zum Ziel Menschen jeden Alters – vor allem aber der älteren Generation – in Ortenberg ein gutes Leben mit Teilhabe an einer lebendigen Dorfgemeinschaft zu ermöglichen.

Die Bürgerbeteiligung stellt eine breite Planungsbasis und hohe Akzeptanz sicher. Chancen und Defizite werden frühzeitig durch die kooperativen Prozesse mit Bürgern und Akteuren erkannt, und Lösungsvorschläge können gemeinsam erarbeitet werden.

Das Quartier umfasst den Bereich der Ortsmitte zwischen Kirche, Rathaus und Seniorenzentrum "Sternenmatt". Mit dem Projekt „Neue Mitte Ortenberg“ kann eine beispielhafte Erfahrung gelingender Bürgerbeteiligung bei kommunal bedeutsamen Bauprojekten ermöglicht werden.“

4. Geplantes Verfahren und Modifizierung während der Corona-Pandemie

Die Verfahrensidee war, ein bereits vorhandenes Bürgerinteresse an der Weiterentwicklung des Ortes zu nutzen und durch verschiedenste Formate der Beteiligung eine breite Akzeptanz der Ideen, Zielformulierungen und Maßnahmen zu erreichen.

Ein Verfahren der Beteiligung und Transparenz ist hierfür genauso Voraussetzung, wie eine qualitätsvolle Planung und Umsetzung.

Die Umsetzung soll zeitnah nach Abschluss des Beteiligungsverfahrens als eigenes Projekt der Gemeinde im Rahmen des Landessanierungsprogrammes erfolgen, in einem kooperativen Planungsverfahren.

Das Verfahren war auf grob 1 ½ Jahre angelegt, von Januar 2020 bis Sommer 2021. Als Arbeitsformate war eine Vielzahl an offenen und geschlossenen Angeboten gedacht:

- Leitungsgruppe (Bürgermeister, SoNO, Planer, Moderator),

- Lenkungsgruppe (mit Vertretern von Gemeinde, Sozialem Netzwerk Ortenberg e. V. (SoNO), Pfarrgemeinde, Kita, Grundschule, Turnverein, Bürgerstiftung, Einzelpersonen),

- offene Bürgerformate – (Bürgerwerkstatt, Ideenmarktplatzt, Abschlussfest).

- Vertiefende selbständige Arbeit in Arbeitskreisen, mit fachlichem Input/ Exkursion.

Die Protokollierung und Ideenaufarbeitung sollte parallel zur Arbeit in den verschiedenen Gruppen erfolgen, so dass Transparenz gesichert wird und aus dem vorangegangenen Prozess ein Empfehlungsbericht für den Gemeinderat entstehen kann.

Verbunden mit einer Öffentlichkeitsarbeit, sowohl in lokale Presse, als auch soziale Medien. Im Grundsatz konnte das Verfahren wie geplant durchgeführt werden.

Die Corona Pandemie hat das Verfahren jedoch verlangsamt, große offene Formate in Teilen verändert und zudem online-Formate ergänzt.

Alle Beteiligten haben die Herausforderungen engagiert angenommen, so dass die Dynamik des Verfahrens und die Qualität der Ergebnisse erhalten werden konnten.

Die Zeitachse des Verfahrens:

(1) 23.01.2020 Auftaktrunde Gemeinde, SoNO Begleitung

      --- Lockdown ---

(2)  Mai/ Juni 2020 Arbeit am Padlet mit dem Runden Tisch         (online)

(3) 15.06.2020 1. Runder Tisch (geplant 18.03.2020,            Lockdown)

(4) 21.07.2020 2. Runder Tisch

(5) Juli/ August Jugendbeteiligung am Padlet (online)

(6) 18.09.2020 Große Bürgerwerkstatt

(7) 13.10. 2020 3. Runder Tisch

(8) 30.10.2020 Jugendplanungswerkstatt

    --- Lockdown ---

(9) 11.03.2021 Vereinsgespräche

(10) 22.04.2021 AK Feste& Feiern1

(11) 06.05.2021 AK Freiraum 1

(12) 18.05.2021 AK Mobilität 1

(13) 20.05.2021 AK Feste& Feiern

(14) 11.06.2021 4. Runder Tisch

(15) 17.062021 AK Freiraum 2

(16) 08.07.2021 AK Mobilität 2

(17) 17.07.2021 Radexkursion Offenburg

(18) 15.09.2021 AK Feste& Feiern 3

(19) 04.10.2021 Gemeinderatsinformation

(20) 09.10.2021 Alles unter einem Hut- Abschlussevent und Graffiti-Workshop

(21) 13.10.2021: Reflektionsrunde Projektteam

Parallel erfolgten Presseberichterstattung, Berichte im Amtsblatt, Informationen über Facebook, Twitter, Messenger-Gruppen und Zwischenberichte im Gemeinderat.

5.  Die unterschiedlichen Beteiligungsformate des Verfahrens

Alle Einwohner Ortenbergs sollten angesprochen werden, unabhängig von Wohngebiet oder Alter, die Ortsmitte geht alle an. 

Die Bürger haben unterschiedliche Bedürfnisse in der Beteiligung, denen Rechnung getragen werden muss. Manche wollen Informationen/Transparenz, einige wollen ihre Vertreter (Vereinsvorsitzende o.ä.) eingebunden wissen, manche wollen einzelne Ideen abgeben, andere wollen kontinuierlich mitarbeiten.

Im Ortenberg gab es bereits eine ganze Reihe aktiver Akteure, die auch in dieses prozesshafte Verfahren eingebunden wurden. 

 Der „Runde Tisch“:

Die Lenkungsgruppe Am „Runden Tisch“ nahmen teil die Vertreter von 

- Senioren 

- Jugend

- Turnverein

- Pfarrgemeinde

- Gewerbe

- junge Familien 

- alle Fraktionen des Gemeinderates

-  Verwaltung. 

 Der „Runde Tisch“ sammelt eigene Ideen, dient als Sprachrohr und Multiplikator einzelner Gruppen und organisiert die Beteiligung und Diskussion von breiten Bevölkerungsgruppen.

Grundsätzlich ist er das Forum, in dem erste Beurteilungen und Priorisierungen der erarbeiteten Ideen vorgenommen sowie Themenfelder für die Arbeitskreise entwickelt wurden. Am Ende der Arbeit des „Runden Tisches“ steht eine Sammlung, die als Rahmen der Aufgabenstellung für das Planungsverfahren zu sehen ist.

Die große Bürgerwerkstatt 

 Die Bürgerwerkstatt war niedrigschwellig gestaltet worden, so dass viele Bürger mitarbeiten konnten, und das haben sie getan: rund 120 Bürger nahmen teil. 

Die Bürger als „Experten für ihren Ort“ haben ganz frei Ideen entwickeln können, ohne Einschränkung durch verfrühte Ressourcendiskussionen. Als Multiplikatoren wurden die Teilnehmer des „Runden Tisches“ eingebunden. Begonnen wurde die Bürgerwerkstatt mit einem Ortsrundgang und einem anschließenden Workshop. 

Arbeitskreise 

In mehreren Arbeitskreisen wurden Themen der Bürgerwerkstatt und des „Runden Tisches“ vertieft bearbeitet. Die Arbeitskreise setzten sich zusammen aus Vertretern des „Runden Tisches“ und weiteren Bürgern, die eine Expertise zum Thema einbringen konnten. In den insgesamt drei Arbeitskreisen wurde unterschiedlich gearbeitt.

Der AK Feiern&Feiern sichtete die bisherigen Bedarfe und Infrastrukturen für die „Neue Mitte“ und plante direkt die Abschlussveranstaltung als neues, ehrenamtsfreundliches Format.

Der AK Mobilität beschäftigte sich mit Fragen der verkehrlichen Anbindung der Mitte für Fußgänger (vom Rollator bis zum Kinderwagen), Radfahrer (Pendler bis Freizeitrennfahrer) und Autos (fahrend und parkend). Die daraus resultierenden Fragen wurden mit Prof. Jan Riehl, Hochschule Karlsruhe besprochen und weiterentwickelt.

Der AK Freiraum erhielt eine einführende Betrachtung der Chancen und Potentiale der Fläche durch Landschaftsarchitekt Stefan Helleckes, Karlsruhe. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden im nächsten Schritt zu Leitthemen weiterentwickelt.

Jugendbeteiligung

Im Sommer 2020 wurde eine Ideen- und Potentialanalyse über eine Padlet- Beteiligung durchgeführt. Dank Unterstützung der verschiedenen Gruppen und Vereine entstand so eine breite Sammlung. Diese war Grundlage für eine lebendige Planungswerkstatt auf der Fläche der „Neuen Mitte“ im Oktober 2020. Hier wurden in unterschiedlichsten Gruppenarbeiten die Wünsche der Jugend erarbeitet.

Die Teilnahme war offen und es haben circa 20 Jugendliche im Alter zwischen 8 und 20 Jahren teilgenommen. Besonders hervorzuheben war, dass die Jugendlichen mit großer Empathie auf die weiteren Nutzergruppen reagiert haben, insbesondere der Schutz des Seniorenzentrums war ihnen wichtig.

Als Abschluss wird ein Graffiti-Workshop durchgeführt, der die Jugend sichtbar werden lässt, erst einmal auf mobilen Tafeln.

Vereinssprechstunde

Nach dem langen Lockdown im Winter 20/21 wurden den Sport- und Kulturvereinen individuelle Gesprächstermine angeboten. Hier konnten sie ihre jeweiligen Bedarfe und Notwendigkeiten nochmals in aller Ruhe formulieren.

Der Gesangsverein hatte sich im Schwerpunkt Gedanken zur Aufführungspraxis auf dem Dorfplatz gemacht und hier einige konkrete Vorschläge für eine Neuplanung vorgetragen.

Der Turnverein hat seine Trainingssituation in und um die Sporthallle mit diversen Sportarten und Gruppen erläutert. Insbesondere die Faustballer benötigen weiterhin eine offene freie Fläche für Training und Spiel. Zudem sind die räumlichen Kapazitäten des Stauraumes in der Halle erschöpft und brauchen Veränderung.

Des Weiteren sollen insbesondere Grundschulkinder an das Thema Leichtathletik herangeführt werden- mit der Möglichkeit Sprung, Wurf und Kurzstreckenlauf zu trainieren. 

Fahrrad-Exkursion

Zur Fahrradexkursion wurde offen eingeladen.

Die Exkursion wurde begleitet von Landschaftsarchitekt Stefan Helleckes und Leiter der Abteilung Grünflächen der Stadt Offenburg Philip Denkinger. Mit der Exkursion wurden mehrere Ziele verfolgt.

Die Stadt Offenburg wird 2032 die Landesgartenschau Baden-Württemberg ausrichten. Das Projektgelände endet exakt am Rande der Gemeinde Ortenberg und kann so auch in die „Neue Mitte“ hineinwirken.

Ziel war auf beiden Seiten ein Bewusstsein für die Chancen zu schaffen. Zudem hat Offenburg verschiedene freiräumliche Planungen in Arbeit, die als Diskussionsgrundlage für Ortenberg dienen können. Hier ist vor allem der Fokus auf modernem, naturnahem Stadtraum, Licht, klimaresistente Pflanzungen und Möblierungen gelege

„Alles unter einem Hut“

Als feierlicher und würdigender Abschluss der investierten Arbeitszeit, sollen die Projekte und Ideen präsentiert werden.

Alle Akteure feiern sowohl Ideen für eine neue Ortsmitte als auch die gute Zeit der Zusammenarbeit.

Als Motto wurde gewählt „Alles unter einem Hut“, auch real tragen alle Hüte.

Das Fest soll auch ausprobieren, ob in Zukunft mit weniger Aufwand Ortsfeste gefeiert werden können, z.B: mit Foodtrucks, einer offenen Bühne und geringen Aufbauzeiten. Parallel wird ein Graffiti-workshop für die Jugend durchgeführt, dabei entstehen Wände für zukünftige Bauzäune der Ortsmitte.

6. Akteure und Zielgruppen im Verfahren

Das Ziel, viele Bevölkerungsgruppen zu beteiligen ist durchaus gelungen:

- Senioren, auch diejenigen des unmittelbar angrenzenden Seniorenzentrums, waren über Vertreter im Runden Tisch, bzw. den Arbeitskreisen, schriftliche Ideeneingaben und Teilnahme an der Bürgerwerkstatt und dem Fest „Alles unter einem Hut“.

- Kinder und Jugendliche waren im „Runden Tisch“, den Arbeitskreisen, der Bürgerwerkstatt und ihren gesonderten Formaten vertreten.

- Junge Familien waren am „Runden Tisch“, der Bürgerwerkstatt und bei „Alles unter einem Hut“ vertreten. 

- Kirchengemeinde, die am „Runden Tisch“, der Bürgerwerkstatt, den Arbeitskreisen, den Jugendbeteiligungen und „Alles unter einen Hut“ beteiligt war.

- Gewerbetreibende, die am „Runden Tisch“, Arbeitskreisen, der Bürgerwerkstatt, den Arbeitskreisen und „Alles unter einen Hut“ beteiligt waren.

- Vereine, insbesondere Turn-, Musik- und Gesangsverein, die am „Runden Tisch“, der Bürgerwerkstatt, Vereinssprechstunde, den Arbeitskreisen und „Alles unter einen Hut“ beteiligt waren.

- Mitglieder des Gemeinderates, die am „Runden Tisch“, der Bürgerwerkstatt, den Arbeitskreisen und „Alles unter einen Hut“ beteiligt waren.

- Der „normale Bürger“, der an der Bürgerwerkstatt, den Arbeitskreisen, Informationen über verschieden Kanäle und „Alles unter einen Hut“ beteiligt war.

- Und natürlich das Soziale Netzwerk Ortenberg e. V. (SoNO), als Kooperationspartner im Projekt, das durch Vertreter in allen Formaten präsent war.

7. Beitrag des Projekts „Neue Mitte Ortenberg“ für diegenerationengerechte Gestaltung des Zusammenlebens vor Ort?

Bereits der bisherige Diskussions- und Planungsprozess hat Bürger unterschiedlicher Generationen und Lebensweisen intensiv miteinander in Kontakt gebracht.

Auch Bürger mit ganz unterschiedlich langer Bindung an Ortenberg haben sich eingebracht, eine Durchmischung ist gelungen. Die neue Dorfmitte so zu gestalten und auszustatten, dass sie attraktiv für mehrere Zielgruppen wird und an zentralen Punkten zur Generationenbegegnung und zu gemeinsamem Agieren einlädt, spiegelt den Wunsch der Bürger.

Wie das im Einzelnen auszusehen kann haben die verschiedenen Formate überlegt.

Im Schwerpunkt geht es um eine multifunktionale Gestaltung, die dem dörflichen Kontext angemessen ist, die räumlichen und sozialen Potentiale mit einbezieht und Sport, Kultur, Begegnung und Natur für alle ermöglicht. 

Im Ensemble der Dorfmitte gibt es jetzt schon zentrale Punkte. Etwa das „Schlossbergstüble“, das der Turnverein gepachtet hat und SoNO für das wöchentliche "Erzähl-Café" zur Verfügung stellt. Oder das "Atrium", ein öffentlicher Raum im Eigentum der Gemeinde, der als Teil des Seniorenzentrums für örtliche Gruppen, auch Geburtstagsfeiern von Senioren zu Verfügung steht, die Festhalle, die Sporthalle und die Pfarrkirche.

All dies sind Treffpunkte, die bei stärkerer Frequentierung des Bereiches „Neue Mitte“ noch intensiver belebt werden können. 

Neu gedacht wurde zum Beispiel ein Apfelgarten, eine Hühnerwiese, Bewegungsangebote, Verweilplätze mit Blick auf Schloss und Weinberge, Überarbeitung der Hallenfassaden, gute Wegestrukturen und mehr. Alles kann jeder Generation nutzen, Begegnung von Jung und Alt wird dann verstärkt gelingen.

Über die Vereine und die Kirche sind dazu bereits viele Ansätze gegeben, aber auch der Einzelne wird sich niedrigschwellig die „Neue Mitte“ zu eigen machen können.

8. Erreichte Ziele im Verfahren und neue Impulse für Ortenberg

Das übergeordnete Ziel ist erst nach Baufertigstellung auf seine Erfüllung zu prüfen:

- Der Mehrwert einer attraktiv gestalteten Dorfmitte kann als "soziales Magnet" für die Dorfgemeinschaft gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Erwartung ist, dass dadurch ein Anreiz für vielfältige soziale Begegnungen und aus der Bürgerschaft erwachsene Aktivitäten entsteht, der der gesamten Bürgerschaft zugutekommen wird.

Bereits durch den Prozess unmittelbar erreichte Ziele:

- Aktivierung der Bevölkerung: Durch die offene und transparente Diskussion und die unterschiedlichen Formate ist die Aktivierung der Bevölkerung deutlich unterstützt worden.

- Wahrnehmung der verschiedenen Bedarfe durch unterschiedliche Akteure:  Alle Akteurgruppen haben nicht nur ihre Ideen und Bedarfe vorgetragen, sondern ausgesprochen gut zugehört.

Gewachsen ist dadurch ein Verständnis füreinander und die Bereitschaft für Multifunktionalität in der Gestaltung. Dies bedeutet für einzelne Nutzergruppen unter Umständen einen Mehraufwand beim Aufbau, ein Akzeptieren von Geräuschen, ein Annehmen anderer Freizeitgestaltung. In der Summe besteht aber eine hohe Empathie für einander und das ist ein hoher Wert.

- Verknüpfung der Politik mit weiteren gesellschaftlichen Gruppierungen:  Durch die unterschiedlichen Formate im Verfahren, insbesondere aber durch den „Runden Tisch“ konnten Vertreter des Gemeinderates völlig ohne Fraktionsüberlegungen gemeinsam mit weiteren Akteuren denken, entwickeln und beraten. Dies belebt das Gremium, schafft aber auch stabile Verbindungen in unterschiedliche Bevölkerungsgruppen.

- Sammlung relevanter Randbedingungen und Ideen für eine neue Ortsmitte, als Grundlage für eine Ausschreibung eines kooperativen Planungsverfahrens: Ganz konkret wurden planerische Grundlagen erarbeitet:

o Qualitäten für die Gestaltung der Mitte.

o Randbedingungen, die bei der Planung zu beachten sind.

o Nutzungsideen und Verknüpfungen, die die „Neue Mitte Ortenberg“ wirklich werden lassen.

o Pilot eines neuen Dorffestes.

Wie in vielen Gemeinden ist es auch in Ortenberg zunehmend schwierig, die über Generationen immer aufwendiger gewordenen Dorffeste aufrecht zu erhalten. Die Ehrenamtlichen sind kaum mehr bereit, mehrere Tage in Folge für Aufbau, Durchführung und Abbau investieren. Nun wird zum einen die Neugestaltung des Dorfplatzes hier Abhilfe schaffen, technische Anschlüsse, fixe Bühnenelemente und einfache Verschattung sollen mitgedacht werden.

Eine weitere Erleichterung könnte im Fest „Unter einem Hut“ liegen: Mit einer offenen Bühne, einfachstem Aufbau und Caterer sollen viele Menschen mitfeiern können und wenige möglichst kurze Vorbereitungsphasen haben. Vielleicht ja auch ein Modell für die Zuunft.

9. Dezidierte inhaltliche Ergebnisse als Kurzfassung der Vermerke

Inhaltlich wurden zum einen planerische Leitsätze und Rahmenbedingungen in den Arbeitskreisen entwickelt, zum anderen ist eine große Anzahl an unterschiedlichsten Ideen gesammelt worden.

Themen für den Freiraum aus der Arbeitsgruppe

Dorfplatz:

- Identifikationspunkt / „Herz“ Ortenberg (Repräsentation und Wahrnehmung),

- Veranstaltungen Dorfplatz in Verbindung mit Festhalle und Grünraum,

- Räumliche Fassung des Dorfplatzes / Qualität raumbildende Fassaden (Öffnung Festhalle / Verbesserungen Sporthalle),

- Möblierung / Elemente des Dorfplatzes (Verlagerung Dorfbrunnen),

- Integration Neubau Kita Südseite,

- Parkierung / Verlagerung WoMo-Stellplatz,

- Schnittstelle / Übergang grüner Freiraum 

 Die Mitglieder der Arbeitsgruppe hatten hierzu festgehalten:

- Der Dorfplatz ist das Herz von Ortenberg, die Ortenberger identifizieren sich damit. So soll er auch gestaltet werden.

- Wasser und bewegtes Wasser ist ein gutes Element für die Ortsmitte, aber der Brunnen vor dem Rathaus kann versetzt werden. Die Figur auf dem Brunnen könnte aber weiterhin Beachtung finden (losgelöst von dem Brunnen). 

- Auf dem Dorfplatz sollen Veranstaltungen verschiedenster Art stattfinden, die sich auch in den Grünraum einfinden. Auch die Festhalle (Fassade, WC, Bühne) soll verändert werden, damit diese sich auch für offene Veranstaltungen eignet.

- Im Rahmen der Umgestaltung sollte aber die Ausrichtung des Platzes und die Möblierung bedacht werden.

- Für den Dorfplatz ist es wichtig, repräsentative Fassaden als Raumbegrenzung zu haben. Die Vorzonen der Fest- und Sporthalle sind zu überprüfen - funktional und gestalterisch.

- Die Möblierung und die Gestaltung aller Elemente soll eine einheitliche Sprache sprechen, die auch zeitgemäß ist. In der Hauptstraße wurden Pflaster und Leuchten neu implementiert. Die Neuplanung soll bewusst Bezug dazu nehmen (Weiterführung, Zitierung…).

- Die Kindertagesstätte wird an der Südseite den Dorfplatz begrenzen und damit Teil der Ortsmitte. Die Eingangs- und Vorzone wird mitgedacht werden. Eine Abwägung zwischen Verkehr, Sicherheit und die Gestaltung wird notwendig sein.

. - Der Wohnmobilstellplatz wird verlegt. Unter Umständen wird ein dezentrales Konzept angestrebt.

- Die Parkierung soll in der Ortsmitte verbleiben, als flexible Fläche ohne größere Einbauten (z.B. nur Versorgungspunkt mit Strom, Wasser, Abwasser) - Der Übergang vom Dorfplatz zur Grünfläche soll bearbeitet werden. Grüner Freiraum:

- Aktivitäten / Nutzungen / Sportmöglichkeiten - Multifunktionalität / Nutzungsoffenheit,

- Zonierung (Bewegung / Ruhe / Aufenthalt / Blickachsen),

- Erreichbarkeit und Wegeführung (Qualität der Wege für Fußgänger und Radfahrer),

- Gestaltungselemente (Vorhandenes aufnehmen) - Möblierung als „einheitliches“ Element der Gestaltung,

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe hatten hierzu festgehalten:

- Der grüne Freiraum soll offen und großzügig sein.

- Vielfältige Aktivitäten, Feste und Freiraum sollen hier ermöglicht werden.

- Dieser Freiraum ist ein guter Ort für alle Nutzer und muss multifunktional sein.

- Die spezifischen Nutzungen finden sich eher in den räumlichen Nischen wieder (z.B. Skaterbahn, Leichtathletik, Cardio…).

- Der gesamte Bereich erhält trotzdem eine Gliederung – In Bewegung, Ruhe, Aufenthalt, Blickrichtungen, Gärtnern, Tierhaltung…

- Die Wege in die Ortsmitte sichern eine gute Erreichbarkeit. Sowohl in den Ort hinein, als auch aus dem Ort hinaus. Die Wege sollen barrierefrei sein, damit alle diese nutzen können (für Radfahrer, für Fußgänger, zum Flanieren, zum Befahren mit dem Rollator…).

- Gestaltungselemente und vorhandene Qualitäten sollen aufgenommen und weiterentwickelt werden. Was ist schon vorhanden in Ortenberg? Was soll bleiben? Was soll transformiert werden? Kulturlandschaft / Kinzig:

- Kulturlandschaft erhalten (Obstbau / Gärten…),

- Dörflicher Kontext – was ist zu beachten - Überörtliche Verbindungen / Wege (Kinzigtal / Offenburg),

- Nähe Landesgartenschaugelände (Radtour 17.07.2021),

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe hatten hierzu festgehalten: - Die Kulturlandschaft soll erhalten bleiben.

- Obstanbau und Gärten sind ein Teil des dörflichen Lebens. Dies soll bestehen bleiben, erlebbar sein und teilweise für die öffentliche Nutzung gestaltet werden.

- Das dörfliche Konzept ist positiv. Dieses Nutzungsangebot muss beachtet werden und soll hinsichtlich der Materialität und der Gestaltung ortsangemessen sein.

- Die überörtlichen Wege sind wichtig und sollen gestärkt und unterstützt werden. Die Verkehrsteilnehmer sind gezielt zu verorten – auch auf gemeinsam genutzten Wegen.

- Die Nähe zu Offenburg und zur dortigen Landesgartenschau soll bedacht und genutzt werden.

Themen der Mobilität aus der Arbeitsgruppe

Einfahrt Ortsmitte (Alte Zufahrt Dorfplatz)

- Es soll eine attraktive und durchgehende Verbindung von der Hauptstraße zum Dorfplatz hergestellt werden.

- In diesem Bereich geht es darum die Geschwindigkeit dauerhaft zu reduzieren und den Fußgängern Vorrang einzuräumen.

- Sichtbar werden soll ein Fußgängergrundnetz, das nicht zwischen Geh- und Fahrwegen unterschiedet.

So werden die Hauptstraße und der Dorfplatz zusammengebunden, u.U. mit demselben oder ähnlichem Material, bzw. einer bewussten gestalterischen Verknüpfung.

- Die Anwohner in diesem Bereich sollen nach wie vor zufahren können.

- Die direkt hinter dem Rathaus/ Feuerwehrhaus liegenden Parkplätze sollen explizit für Mitarbeiter zur Verfügung stehen, um den Parksuchverkehr für diese Stellplätze zu vermeiden.

Alternativ könnten diese Stellplätze den Anwohnern als Alternative zugeordnet werden, falls deren (private?) Parkplätze verschoben werden müssen.

- Eine technische Zufahrt für Feuerwehr, Krankenwagen oder Anlieferung an die Hallen ist weiterhin möglich, allerdings mit Poller o.ä. gesichert.

Dies macht deutlich, dass der Bereich keine dauerhafte Zufahrt sein soll. 

 Ochsenkreuzung/ Fußweg zur Dorfmatt/ Untere Matt

- Der kleine Weg kann als Teil des Fußwegerings um die engere Ortsmitte gesehen werden, dies kann durch Pflasterung, bzw. gestalterische Verknüpfung unterstrichen werden.

- Auch die Teile des Weges, die im privaten Eigentum sind, sollen im Wettbewerb überplant werden. Im Vorfeld ist die rechtliche Situation des Wegerechtes zu prüfen. Mit einem Konzept können dann konkrete Gespräche mit den Anwohnern geführt werden, die an einer potentiellen Ausgestaltung beteiligt werden sollen.

Ziel ist eine Win-Win-Situation für alle Akteure. 

Wege in die Landschaft

-Eine gemischt genutzte Verkehrsfläche in der Unteren Matt ist an dieser Stelle sinnvoll und regt an, aufeinander zu achten.

- Auch hier kann durch die fußgängeraffine Gestaltung des Bereichs ein klares Signal für reduzierte Geschwindigkeit gesetzt werden. So können Bewohner des Seniorenzentrums sicher den Raum nutzen.

- Schnelle Radfahrer nutzen besser in Zukunft die markierte und beleuchtete Ortsdurchfahrt um an ihr Ziel zu kommen. Der übergeordnete Radweg findet sich etwas weiter westlich entlang der Schwarzwaldbahn, ein Radschnellweg wird entlang der Kinzig entstehen.

Licht

- Ein bewusstes und durchaus zurückhaltendes Lichtkonzept wird Bestandteil der Ausschreibung. Dies soll die Aspekte Sicherheit, Wegeführung und Gestaltung stützen.

- Der Außenbereich soll im Sinne des Naturschutzes und der Vermeidung von Lichtverschmutzung unbeleuchtet bleiben.

- Neue Leuchtmittel sollen- wo nötig - gezielt nach unten gerichtet sein, um Trittsicherheit auf dem engeren Rundweg zu erzeugen. 

Freudentalbach-Weg

- Der Weg dient primär Fußgängern und soll nicht durch schnelle Radfahrer dominiert werden- aufeinander achten. 

Parkplatz am Dorfplatz

- Der Parkplatz soll als gebündelter und gut nutzbarer, zentraler Parkplatz dienen.

- Der reale Parkplatzbedarf (Wie viel? Wer? Warum? Wie lange?) soll nach Abschluss der Baustelle Ortsdurchfahrt erhoben werden, verbunden mit der Fragestellung, ob eine Reduktion möglich ist.

- Die WoMo-Stellplätze sollen an attraktivere Orte verlegt werden, u.U. in einem dezentralen Konzept mit Gastronomie, Weingütern und Höfen. Auch, um die Fläche dem PKW-Parken zuzuschlagen.

- Sollten Ladesäulen für E-Autos angestrebt werden, dann auf dem Parkplatz und nicht auf der Hauptstraße. E-Bikes-Ladestationen können auch an andere Stelle platziert werden.

- Auf der Hauptstraße wird nach Fertigstellung der Baumaßnahme geprüft, wo Stellplätze sinnvoll und möglich sind. Grundsätzlich ist die Haltung, dass grob ein Stellplatz pro Ladenlokal gedacht wird, der durch „Ladezone“ oder Zeitlimit wirklich den Kunden zur Verfügung steht.

Dies wird nochmals schwierig in der Durchsetzung, hat aber das Ziel, die Ortsdurchfahrt als Aufenthaltsraum nutzen zu können und die Parkierung zurückzunehmen.

- Zudem werden die Abstellmöglichkeiten für Räder vor den Geschäften gut gestaltet, auch als Signal der Stärkung des Rad- und Fußgängerverkehrs.

AK Feste aus der Arbeitsgruppe

Welche Veranstaltungen und in welcher Form finden derzeit auf demDorfplatz statt?

Zielvorgabe: Wie können Feste einfacher organisiert werden und wasbraucht die neue Mitte um dies zu ermöglichen?

Welche Ideen für neue Formate haben wir?

- Der Name einer Veranstaltung sollte eine Art Markenzeichen sein. Peppig. Alleinstellungsmerkmal. o Musterbeispiel: „Nesselried brennt“ (= mehrdeutig: Feuer, Schnaps brennen, drauf brennen), macht neugierig, signalisiert Engagement.

- Alles, was den Begriff „Fest“ im Namen hat klingt veraltet, verstaubt.

- Die Werbung für die Veranstaltungen sollte zeitgemäßer werden. Soziale Medien wie Facebook, Instagram etc. sollten mehr einbezogen werden.

- Der Vorschlag von Winfried Wagner für eine Art Tanzbodenfest wird positiv aufgenommen. 

Was sollte ein „neues“ Winzerfest leisten, was sind die Ziele?

- Das Fest sollte im Sommer/Frühjahr stattfinden, nicht mehr im November. Das ist zu spät. Anfang Mai wäre gut. Eventuell am Muttertag.

- Am Muttertag (Sonntag) könnte man ein Muttertagsfrühstück anbieten. Vereine könnten Familienprogramm auf die Beine stellen.

- Am Vorabend (Samstag) könnte man eine Band engagieren oder einen Alleinunterhalter. Tanzmusik.

- Aktivitäten sollten geboten werden, die die Veranstaltung unterhaltsamer machen (wie z.B. an Montenegro) z.B. Schießbuden, Hau den Lukas, Zuckerrutsche etc.

Welche Raumbedarfe hätte es?

- Es sollte eine Bühne geben. 

- Kombination offene Festhalle mit Dorfplatz.

- Tendenziell sollten die Veranstaltungen einen gemütlichen Charakter haben.

- Lieber viele kleine Stände damit man nicht statisch auf einen Punkt fixiert ist, sondern herumschlendert und immer wieder neue Reize entdeckt.

- Nischen, Winkel - mit wenigen Tischen. Mehr Stehtische, damit Bewegung in die Veranstaltung kommt und nicht jeder starr an einem Platz sitzt. 

 Wer könnte dafür (neu) gewonnen werden?

- Ein großer Verein als Ausrichter oder mehrere kleine Vereine im Zusammenschluss >> Im rollierenden System

- Man sollte sich mit Weinbaubetrieben in Verbindung setzen, damit sich diese um Weinstände kümmern.

Von diesen könnte man Standmiete verlangen. Man könnte mit anderen Gemeinden sprechen, wie sie Weinfeste aufziehen / ausführen.

- Foodtrucks für die kulinarische Verpflegung

- Grundversorgung über Weinbaubetriebe und Foodtrucks. Einige wenige Stände von Vereinen (die nicht so viel Aufwand und Personal benötigen) mit Besonderheiten (wie z.B. Cocktails, etc.) Darüber hinaus:

- Im Zusammenhang mit der Festhallensanierung muss in der Festhalle auf jeden Fall auch Licht, Ton und Technik modernisiert werden.

- Schwarzlicht für Tanzgruppen wäre von Vorteil.

Notwendigkeiten Outdoor:Dorfplatz:

Veranstaltungsgröße: überwiegend kleine oder mittlere Veranstaltungen. Tendenz zunehmend

Regelmäßig 1 – 2 größere Veranstaltungen

Ca. alle 5 Jahre große bis sehr große Sonderveranstaltung Ziel: Jährliche große Veranstaltung (Dorffest, neues Winzerfest).

Rahmen: Veranstaltungen sollen individuell gestaltbar sein Daher: mehrere Versorgungspunkte, Bühne erweiterbar, zweiter Bühnenbereich usw.

Infrastruktur:

Infrastruktur als „Grundausstattung“ um Veranstalter zu entlasten, aber keine Konformität, damit Individualität, Erkennbarkeit möglich ist und Kreativität gefördert wird dringend erforderlich: mehrere Versorgungspunkte mit Strom (220V/380V) , Wasser (k/w).

Abwasseranschlüssen:

- Vom Dorfplatz direkt erreichbare Toiletten,

- Wünschenswert: - staplerbefahrbarer Kühlraum - 

- Container-Spülstation/Spülmobil 

- Individuell: Veranstaltungstechnik – Beleuchtung

Bühne:

- Kleine, feste Bühne, aber individuell erweiterbar,

- Zweiter „Bühnenbereich“ mit anderer Perspektive,

 - als Amphitheater oder Konzertmuschel o.ä..

Festplatz:

- Beschattung (Sonnensegel) - Brunnen versetzen

Festhalle: 

- mit öffenbarer Glasfront nach Süden, ggf. mit Vordach

Parkplatz: 

-unbedingt notwendig ,

- multifunktional nutzbar für Sonderveranstaltungen (z.B. Festzelt).

Jugendwerkstatt

Die Jugend hat in ihrer Werkstatt insbesondere nach Treffpunkten gesucht: um sich entspannt auszutauschen, um gemeinsam Sport zu treiben oder gar gemeinsam zu skaten. 

Wichtig war den Jugendlichen in allen Diskussionen, dass weitere Nutzer und Anwohner (z.B. Senioren) auch ihre Bedürfnisse haben, die mitgedacht werden müssen.

Sehr positiv wurden die Beteiligungsformate aufgenommen: Jugend-Padlet, Jugendwerkstatt und Graffitti-Workshop- durchaus mit dem Wunsch, dass sie auch in Zukunft gerne nach ihren Ideen gefragt werden möchten. 

10. In wie weit hat die Beratung einen Mehrwert für den Prozess gebrachtund wurden die Erwartungen erfüllt?

Zu dieser Fragestellung wurde ein Abschlusstermin mit den beiden Initiatoren des Projektes, Herrn Bürgermeister Vollmer und dem Vertreter der SONO e.V. Herrn von Ascheraden, durchgeführt.

Reflektiert hat hier das Projektteam bestehend aus Herrn Vollmer, Herrn von Ascheraden, Herrn Gross und Frau Nägeli.

Grundsätzlich wurde der gemeinsam gegangene Weg als erfolgreich und positiv reflektiert. Viele Bürger wurden mitgenommen, Ideen und Meinungen diskutiert und ein gemeinsamer Blick auf die Ortsmitte ist entstanden.

Die Herausforderungen der Coronazeit konnten mit veränderten Formaten und Online-Beteiligung gut begegnet werden. So kam es lediglich zu einer dreimonatigen Verschiebung.

Dies war der erste längerfristige Beteiligungsprozess in der Gemeinde und so war zum Teil durchaus auch Grundlagenarbeit zu leisten: Werbung für Beteiligung, Vertrauensaufbau in der Bevölkerung, Klärung der Verantwortlichkeiten und Veränderungen in den Zuständigkeiten der gewohnten Strukturen.

Dies ist überwiegend gelungen und bildet so eine Basis für kommende Beteiligungen. Die Erwartung, dass viele Akteure mit intrinsischer Motivation und persönlicher Begeisterung mitarbeiten wollten, hat sich aber nicht direkt erfüllt. Die Mitarbeiter in den Arbeitskreisen wurden gezielt angefragt und haben auf Grund ihrer Rolle bzw. Expertise teilgenommen.

Für die erarbeiteten Themen war dies aber absolut richtig und gut. Die externe Moderation war sehr sinnvoll, da sowohl die notwendige Neutralität, als auch Methoden- kompetenz nicht ohne weiteres vor Ort verfügbar ist.

Die Breite des Verfahrens, die unterschiedlichen Beteiligungsformate, die Einbindung der Jugend, die Inputs weiterer Experten haben einen deutlichen Mehrwert für das Gefüge im Ort und das inhaltliche Ergebnis erbracht.

Ohne das Programm „Quartiersimpulse“ wäre dies nicht möglich gewesen. 

Zwei begleitende Erfolgsfaktoren seien an dieser Stelle jedoch hervorgehoben: 

(1) Über das Landessanierungsprogramm kann in direktem Anschluss ein planerischer Wettbewerb gefördert werden.

(2) Es gab also zu jeder Zeit ein verbindliches Ziel der Diskussion. Die Teams aus Gemeinde und Planer, sowie SONO e.V. und Gemeinde bestehen bereits seit fast 10 Jahren.

So konnte schnell vertrauensvoll gearbeitet werden - gerade auch in ungewissen Coronazeiten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Durch das Programm „Quartiersimpulse“ war ein breites, partnerschaftliches Verfahren der Beteiligung möglich.

Mit den erarbeiteten Ergebnissen lässt sich das gemeinsame Ziel gut beschreiben und die Projektrealisierung wird eine deutliche Akzeptanz in der Bevölkerung erfahren.

Das Verfahren zielte auf Transparenz sowie Verständnis und nicht absoluten Konsens. Im Idealfall trägt es so bei zu einer partnerschaftlichen Diskussionskultur in der Gemeinde bei kommenden Projekten.

11. Aktueller Stand und nächste Schritte

Die Inhalte, Bedarfe, Bedürfnisse, Akteure und Randbedingungen einer „Neuen Mitte Ortenberg“ sind gesammelt.

Das Paket der erarbeiteten Inhalte ist
umfangreich.

Im nächsten Schritt wird die Ausschreibung für eine planerische Mehrfachbeauftragung erstellt. Parallel zum Wettbewerbsverfahren werden die Bürger informiert und der „Runde Tisch“ weiter eingebunden sein.

Ziel ist, in 2022 das Bild der „Neuen Mitte Ortenberg“ der Öffentlichkeit zu präsentieren und dann schrittweise mit der Umsetzung zu beginnen.

Bis dahin werden zwei weitere Bausteine in der Ortsmitte bereits umgesetzt werden.

(1) Auf Initiative einer Bürgergruppe wird zwischen dem Seniorenzentrum und der Kirche ein Hühnergarten installiert. Dieser wird ehrenamtlich betreut und
ermöglich sowohl den Senioren, als auch Familien den dörflichen Charakter Ortenbergs konkret zu erleben. Ein Ort für Engagement und ein neuer Treffpunkt.

(2) Die neue Kinderkrippe am Parkplatz wird im ersten Quartal 2022 in Bau gehen. Damit entsteht räumlich eine Fassung des Platzes, funktional eine Belebung des Ortes.

Zwei von vielen kommenden Projekten für die neue Mitte.